Bewegungsmuster

Kampfkünste als Form des Körperausdrucks zu sehen, legt den Schluss nahe, individuelle Bewegungsmuster mit bereits besetzten Assoziationen zu kombinieren.

 

In den klassischen Kung-Fu-Stilen wurden zum Beispiel Bewegungen aus dem Tierreich als Grundlage für verschiedene Kampfbewegungen herangezogen.

 

Hierauf basierend wird in Anlehnung an die bildhafte Vorstellung bestimmter Tiere und Emotionen ein expressionistisches Bewegungsmuster erarbeitet. Dieses Bewegungsmuster soll dem Menschen die Möglichkeit schaffen, sich individuell durch Bewegung auszudrücken und auf diese Weise Emotionen darzustellen. Dies ist ein dynamischer Prozess.

 

Da es hierbei um einen kreativen, selbstreflexiven wie auch individuellen Aspekt des Trainings geht, ist er nicht zu vergleichen mit den gängigen Tierstilen des Kung-Fu. Keine fest vorgegebenen Bewegungsabläufe und -prinzipien formen im Zenkido also beispielsweise die Vorstellung eines "Drachen". Vielmehr stehen Assoziationen und damit verbunden Ideen des Ausdruckes in der Bewegung  im Fokus der Arbeit.

 

Visualisierte Tiere, Elemente wie auch Gefühle sollen als Medium dienen, intrapsychische Blockaden und Ressourcen aufzudecken und mit ihnen zu arbeiten.

 

Tierstile in Zenkido

 

Die acht verschiedenen Tierstile, die in den Techniken des Zenkido enthalten sind:

 

Schlange, Leopard, Tiger, Adler, Affe, Bär, Kranich und Drache

 

Jeder dieser Tierstile hat bestimmte Schwerpunkte z.B. gibt es offensive oder defensive Stile. Zur besseren Verdeutlichung der „Rolle“ eines jeden Tieres sind den Tierstilen bestimmte Attributwerte zugeordnet. So gibt es Tiere, die mehr auf Angriff und Kraft setzen, (wie der Tiger) und Tiere, deren Fokus mehr auf Geschicklichkeit und Verteidigung liegt (wie der Kranich).

Die zugrundeliegende pädagogische Idee der verschiedenen Tierstile ist es, ein Bewusstsein bei den Schülern zu erwecken, dass es nicht DEN ultimativen Stil gibt, nicht die Idee, dieses oder jenes Tier sei einem anderen überlegen. Die Tatsache, dass jedem einzelnen Tier genau die gleiche Anzahl Attributpunkte zugeordnet sind und sie sich lediglich in der unterschiedlichen Gewichtung unterscheiden, soll dies zusätzlich verdeutlichen. Dies soll in der Folge die Erkenntnis bringen:

 

  • Kein Stil ist besser oder schlechter als ein anderer; mit den Stärken des einen Stils lassen sich die Schwächen des anderen Stils aufdecken.
  • Jeder Schüler mit seinen individuellen Stärken und Schwächen kann sich mit einem bestimmten Stil mehr oder weniger identifizieren. Auch wenn fast jeder gerne „ein Tiger“ sein möchte, so schult das Kennenlernen der verschiedenen Stile doch die Selbstwahrnehmung und macht es möglich, auch die eigenen Grenzen zu erkennen, anzunehmen und letztlich nutzbar zu machen. Beispiel: Ein adipöses Kind wird immer eher von dem standhaften, verteidigungs- und kraftfokussierten „Bärenstil“ profitieren als vom grazilen, gewandten „Kranichstil“.
  • Jeder Schüler ist gleichermaßen zu respektieren. Kein Schüler ist „besser“ oder „schlechter“ als ein anderer. Unter Annahme dieser Erkenntnis kann sich ein respektvollerer Umgang untereinander entwickeln, da eine Graduierung in Zenkido und der somit objektiv „messbare“ Trainingserfolg nicht abhängig davon ist, wer am stärksten, wer am geschicktesten oder am offensivsten ist… sondern einzig und allein darin, wer sich selbst am besten einschätzen, annehmen und somit persönlich weiterentwickeln kann.

 

 

 

Schlange 蛇 (Hebi)

 

Der Schlangenstil ist bekannt für seine Anmut und List. Er konzentriert sich auf Befreiungstechniken, offene Handtechniken und Hebel, die es dem Kämpfer ermöglichen, sich elegant aus Griffen zu lösen und gleichzeitig mit präzisen, fließenden Bewegungen anzugreifen. Dieser Stil betont Flexibilität und Geschicklichkeit, wobei die Kämpfer lernen, wie eine Schlange zu gleiten und zu schlagen.

 

Adler 鷲 (Washi)

 

Der Adlerstil zeichnet sich durch seine Präzision und Schnelligkeit aus. Kämpfer dieses Stils sind darauf trainiert, präzise, schnelle Treffer auf Nervenpunkte des Gegners zu setzen. Diese Technik erfordert eine hohe Konzentration und schnelle Reflexe, um die empfindlichsten Punkte des Gegners zu treffen und ihn effektiv außer Gefecht zu setzen.

 

Kranich 鶴 (Tsuru)

 

Der Kranichstil ist bekannt für seine weit ausholenden Bewegungen und die Fähigkeit, den Gegner zu verwirren. Dieser Stil nutzt Eleganz und Anmut, gepaart mit einer ausgeklügelten Taktik, um den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen. Kranich-Kämpfer sind dafür bekannt, dass sie ihre Angriffe aus unerwarteten Winkeln starten und so ihre Gegner überraschen.

 

Bär 熊 (Kuma)

 

Der Bärstil symbolisiert Stärke und Standhaftigkeit. Er umfasst starke, kurze Techniken und effektive Blocktechniken. Dieser Stil lehrt Kämpfer, ihre körperliche Kraft optimal zu nutzen, um mächtige Schläge auszuführen und gleichzeitig Angriffe mit soliden Verteidigungsbewegungen zu blockieren.

 

Affe 猿 (Saru)

 

Im Affenstil werden Verspieltheit und Agilität betont. Dieser Stil beinhaltet Abrolltechniken, Sprünge und den Einsatz von Waffen. Kämpfer des Affenstils sind für ihre akrobatischen Bewegungen und ihre Fähigkeit bekannt, in der Bewegung zu täuschen und zu täuschen, was sie zu unberechenbaren Gegnern macht.

 

 

Tiger 虎 (Tora)

 

Der Tigerstil steht für rohe Kraft und Entschlossenheit. Dieser Stil konzentriert sich auf kraftvolle Techniken, die oft in der Karate-Praxis zu finden sind. Kämpfer dieses Stils sind darauf trainiert, ihre körperliche Stärke zu maximieren und mächtige, zerschmetternde Schläge zu liefern, die den Gegner schnell überwältigen können.

 

 

Leopard 豹 (Hyō)

 

Der Leopardstil ist für seine Geschwindigkeit und Wendigkeit bekannt. Er beinhaltet schnelle und wendige Techniken, die im Wing Tsun zu finden sind. Kämpfer dieses Stils sind darauf trainiert, blitzschnell und mit präzisen Schlägen anzugreifen, wobei sie ihre Beweglichkeit nutzen, um dem Gegner immer einen Schritt voraus zu sein.

 

 

Drache 竜 (Tatsu)

 

Der Drachenstil ist die Quintessenz der Vielseitigkeit, eine Kombination aus allen Stilen und Elementen. Dieser Stil lehrt die Kämpfer, sich an jede Situation anzupassen und Elemente aus verschiedenen Kampfkünsten zu kombinieren. Drachen-Kämpfer sind dafür bekannt, dass sie unberechenbar und extrem gut abgerundet sind, wodurch sie in jedem Kampfszenario bestehen können.

 

 

Elemente

Attribute

Bewegungsrichtungen

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